Handwerker-Epoche

Einblicke in die Handwerker-Epoche der 3. Klasse:

Die Handwerker-Epoche an einer waldorfgeprägten Schule ist eine praktische Unterrichtseinheit, die den Schülern die Möglichkeit bietet, handwerkliche Fähigkeiten zu erlernen, zu vertiefen und verschiedene Gewerke überhaupt erst kennenzulernen. Sie ist Teil des Lehrplans der Unterstufe und im Rahmen dieser Epoche durften die Schülerinnen und Schüler unserer 3. Klasse in einige Unterneukirchner Betriebe reinschnuppern und praktische Erfahrungen sammeln.

Ausführungen der Lehrkräfte über die verschiedenen Stationen der Handwerker-Epoche:

Spinnen mit Christa M.:

Christa M. zeigte uns ihre große Leidenschaft: die Kunst des Spinnens am Spinnrad. Sehr aufmerksam lauschten fast 40 Kinder (3. und 4. Klasse) und mehrere Erwachsene den interessanten Erklärungen über den Werdegang der erfahrenen Expertin, die unterschiedlichen Wollqualitäten und das Handwerk des Spinnens. Anschließend bestand für alle Kinder die Möglichkeit, selbst Hand anzulegen. Als Erinnerung durfte zum Schluss ein Stück der gesponnenen Wolle mit nach Hause genommen werden.

Gastwirtschaft und Brauerei Leidmann, www.brauerei-leidmann.de

Die Brauerei zählt zu den kleinsten Brauereien in Bayern. Hier werden seit 1932 im Familienbetrieb feinste Biere gebraut. Zwar konnten wir die Brauerei an sich nicht besichtigen, denn dort herrschen sehr strenge Vorschriften. Dafür bekamen wir spannende Einblicke in die Entstehungsgeschichte der Braukunst und des Reinheitsgebots sowie über die Anfänge des Familienbetriebs. Mit strahlenden Augen und großer Leidenschaft erzählte uns Inhaberin Margot Leidmann ihre Geschichte und beantwortete viele passende Fragen der äußerst interessierten Schülerinnen und Schüler.

Bei einer riesigen Portion Pommes und Apfelschorle für jedes Kind wurde dieser Ausflug abgerundet.

Kerstin`s Blumenwerkstatt, www.kerstins-blumenwerkstatt.de

In geteilten Gruppen erfuhren die Schülerinnen und Schüler einiges über die Entstehungsgeschichte des Blumenladens, über die Berufsausbildung der Floristen und den anschließenden Alltag im täglichen Geschäft. Anschließend ging es ans Werk, wobei die Kinder eigene Gestecke aus Eierschalen, Ästen und einem reichen Angebot an Federn und unterschiedlichsten Blumen herstellen durften. Innerhalb kürzester Zeit entstanden wunderschöne Tisch-Dekorationen und Kunstwerke, die die Schülerinnen und Schüler mit großer Begeisterung und voller Stolz mit nach Hause nehmen durften. Ein absolut gelungener, kreativer und künstlerischer Vormittag.

Schreinerei Möbel-Eins, www.moebel-eins.de

Zunächst führte uns eine Mitarbeiterin der Firma mit einer Pumuckl-Puppe zu einer Hobelbank. An dieser Hobelbank erfuhren die Schülerinnen und Schüler gleich zu anfangs am eigenen Leib, wieviel Kraftaufwand es braucht, um solch ein Werkzeug zu bedienen und wie anstrengend es doch ohne die riesigen Maschinen früher einmal war. Die anschließende Führung durch die große Halle zeigte uns modernste Einblicke und an einigen Maschinen durften wir das Produkt vor und nach der Verarbeitung genau ansehen. Am meisten beeindruckte uns die schnelle und von allen Seiten gleichzeitig arbeitende Hobelmaschine. Nun war auch klar, warum uns anfangs Ohrstöpsel angeboten wurden.  

Nach einer ausführlichen Brotzeit mit verschiedenen Getränken, Butterbrezen und Wurstsemmeln wurden wir selbst zu kleinen Schreinern.

Unter Mithilfe mehrerer Mitarbeiter durfte jedes Kind ein Vogelhäuschen bauen. Dabei musste gesägt, gebohrt, geschraubt und zum Schluss noch geschliffen werden. Mit dem fertigen Produkt und einer Geschenktüte in der Hand ging ein ereignisreicher und spannender Vormittag beim Nachbarn unserer Schule zu Ende.

Bäckerei Schönstetter, www.baeckerei-schoenstetter.de

Für den letzten Betriebsbesuch der diesjährigen Handwerkerepoche marschierten die Schülerinnen und Schüler, Ende Februar von der Schule aus bis zur Zentrale der Bäckerei Schönstetter am anderen Ende von Unterneukirchen. Noch bevor wir in den neugestalteten, modernen Konferenz- und Besprechungsraum Einzug hielten, bekamen wir alle eine Haube und einen Überzug über die Schuhe, wie das in der Lebensmittelbranche so üblich ist – das sah schon sehr professionell aus!

Angelika Huber, eine der beiden jungen Geschäftsführerinnen erzählte dann von der interessanten Firmengeschichte und zeigte Bilder und Zahlen auf einem riesigen Bildschirm. Es war bemerkenswert wie interessiert und wie selbstbewusst die Schülerinnen und Schüler Fragen stellten. Anschließend startete der Rundgang durch die große Backstube, in der all die leckeren Backwaren und Konditoreiwaren tagtäglich hergestellt werden. Wir durften sogar selbst Hand anlegen und eine Breze formen, die dann auch gebacken wurde. Weiter ging es zu den zwei riesigen Kühlräumen, in denen uns schnell zu kalt wurde und hernach kehrten wir zum Abschluss im hauseigenen Café ein. Jedes Kind durfte sich ein Getränk sowie eine Süßspeise oder eine Breze bestellen. Wir danken Frau Huber und der ganzen Firma für ihre Gastfreundschaft und diese spannende Besichtigung. Es war ein sehr schönes Erlebnis!

Zum Schluss möchten wir uns bei allen Betrieben, die uns so herzlich empfangen haben, für die Gastfreundschaft, die Zeit und die äußerst interessanten Einblicke ganz herzlich bedanken! Die Betriebsbesuche waren eine sehr große Bereicherung für die Kinder und ein großer Gewinn für uns alle, denn wer könnte die Leidenschaft für die so essentiellen Handwerksberufe besser erklären und den Kindern näherbringen, als die Meister und Experten selbst!