Mehr über das pädagogische Konzept

Auszüge aus dem Pädagogisches Konzept

Salutogenese

„Eine Gesellschaft offenbart sich nirgendwo deutlicher als in der Art und Weise, wie sie mit ihren Kindern umgeht. Unser Erfolg muss am Glück und Wohlergehen unserer Kinder gemessen werden, die in einer jeden Gesellschaft zugleich die verwundbarsten Bürger und deren größter Reichtum sind.“

Nelson Mandela

Salutogenese im Schulalltag

Körperliche, seelische und geistige Gesundheit ist unser wichtigstes Anliegen für die Bildung unserer Kinder.

Dies entspricht dem Ansatz der Salutogenese nach dem Soziologen Aron Antonovsky. Er setzte dem Begriff der Pathogenese (dem Verhindern von Krankheiten) sein Konzept der Salutogenese (dem Fragen nach Entstehungsbedingungen von Gesundheit) entgegen. Es ist also eher auf Prävention ausgelegt, um gesundheitsförderliche Kräfte zu identifizieren und zu mobilisieren.

Auch Pädagogen können ihren Teil zur Entwicklung beitragen und einfühlsame, wertschätzende und unterstützende Beziehungen zu ihren Mitschülern aufbauen, statt sie vor der Klasse bloßzustellen und ihrem Selbstwertgefühl zu schaden. Denn in dem sie den Kindern mit einer anerkennenden Haltung entgegenkommen, sind diese wiederum dazu bereit Verantwortung zu übernehmen und Konflikte konstruktiv zu lösen (Yong, E. ; 2014. Impfung gegen Vorurteile. Gehirn&Geist (10), 2226). Die Lehrkräfte obliegt es, sie dazu einladen, sich ihrer Stärken bewusst zu werden, sie dazu ermutigen diese zu mobilisieren und für die Neugier nach Neuem zu inspirieren.“ (José Marco, Positive Psychologie und Achtsamkeit im Schulalltag, S. 69)

Deshalb sind körperliche Bewegung, sinnhaftes Tun, soziale Kompetenz, Selbstwirksamkeit und praktisch erworbenes sowie angewandtes Wissen die Prinzipien, auf denen das pädagogische Konzept aufbaut. Sowohl im Umgang mit großen, scheinbar unüberwindbaren Schwierigkeiten und Hindernissen als auch im Schulalltag können Kinder lernen, ihre Themen zu verstehen und zu bewältigen und einen Sinn darin wahrzunehmen. Dazu erhalten sie bei Bedarf, eine entsprechende pädagogische Begleitung ihres Vertrauens.

Die Individualität des Kindes

In unserer heutigen Welt voller komplexer Anforderungen sehen wir den Sinn und das Ziel unserer pädagogischen Arbeit darin, das uns anvertraute Kind in seiner Individualität zu erkennen und seine ganzheitliche Entwicklung (körperlich, seelisch und geistig) altersgemäß zu fördern, um ihm einen Zugang zu seinen inneren Talenten, Bedürfnissen und Kompetenzen zu eröffnen, die ihn seinen individuellen, schicksalshaften Lebensweg finden lassen.

Wir möchten unseren Schülern einen Lern- und Lebensraum ermöglichen, der Vertrauen und Sicherheit bietet und indem kognitive, kreative und soziale Anlagen gleichermaßen entwickelt werden.

Verantwortungsbewusstsein für die Mitmenschen und die Umwelt sind uns ebenso wichtig wie Kenntnisse und Fertigkeiten in einzelnen Schulfächern.

Das Kind soll zudem für seine körperliche, seelische und geistige Existenz gleichermaßen gesunderhaltende Nahrung bekommen.

Auf seinem Lebensweg wollen wir dem Jugendlichen, der unsere Schule verlässt, Selbstbewusstsein, Weltinteresse, Mut und Initiativkraft mitgeben. Wir wollen ihn zu einem lebenslangen Lernen über seine Schulzeit hinaus befähigen und hoffen, dass er zu einem mündigen, tatkräftigen, phantasievollen und kreativen Menschen heranwächst, der ganz in seiner Kraft steht und sein Potential in der Zukunft entfalten kann.

Die Kinder unserer Zeit

Langjährigen pädagogischen Erfahrungen und die Beobachtungen und Erfahrungen aus dem Therapie-, Lehr- und Forschungszentrum Eisenbuch, der Kinderarztpraxis Eisenbuch und des sozialpädiatrischen Zentrums (SPZ) Altötting lehren uns, dass die Kinder heutzutage im Allgemeinen über andere Wahrnehmungsmöglichkeiten verfügen als noch vor 20-30 Jahren. So stellen wir fest, dass immer mehr Kinder heute die Stimmung in einem Raum unmittelbar wahrnehmen können; sie beobachten genau und erfassen, ob ihr Gegenüber zu dem steht, was es sagt oder nicht. In der Regel sind diese Kinder sehr begabt, jedoch bedürfen sie aufgrund ihrer hohen Empfindsamkeit für ihre gesunde emotionale und soziale Entwicklung einer besonderen Begleitung.

Häufig wollen diese Kinder sich nicht ohne Weiteres in eine Gruppe integrieren, sie lehnen sich früh gegen die bloße Pflichterfüllung im Leben auf und fragen bereits in einem noch sehr jungen Alter nach der Sinnhaftigkeit von Aufgaben, die ihnen auferlegt werden. Bestehende Hierarchien werden von ihnen nur widerwillig akzeptiert bzw. hinterfragt.